Kaffeezeremonie und Dreharbeiten im Wohnzimmer – Besuch im SOS-Kinderdorf Addis Abeba

Endlich in Addis Abeba, endlich wieder ein richtiges Bett und unser erster Besuch in einem SOS-Kinderdorf steht auf dem Programm! Nach einem äthiopischen Frühstück machen wir uns auf den Weg zum Kinderdorf in der Hauptstadt des Landes. Auf der Fahrt dorthin verlassen wir uns – wie so oft – auf unsere Navigationssoftware, die uns einen großen, äußerst steilen Berg hochlotsen möchte. Doch genau dieser Berg macht uns einen dicken Strich durch unsere Anfahrt zum SOS-Dorf – erst einmal. Dem weißen Micra geht wieder mal die Puste aus. Mehr als ein Dutzend Menschen sammeln sich blitzschnell ums Auto. Obstverkäufer, Kinder, Frauen, Polizisten, Obdachlose. Gemeinsam schieben wir das Auto auf den „Gipfel“ –  zum Boxenstopp.

IMGP6393_Fahrt_mit_Hindernissen_SOS_AddisNach etwa einer Stunde und jeder Menge Stau sind wir am Ziel – das glauben wir zumindest: Statt in einem Dorf sind wir in der SOS-Zentrale von Äthiopien. Unser Ansprechpartner, Sahlemariam Abebe (stellvertretender Direktor der SOS-Kinderdörfer Äthiopien) erwartet uns bereits. Nach dem Kennenlernen geht es los zum eigentlichen SOS-Kinderdorf. Das liegt in einem anderen Stadtteil als das Hauptbüro. Damit wir das SOS-Dorf auch finden werden wir eskortiert. Sonst hätten wir die kleine Seitenstraße wohl nie gefunden und es auch nicht geschafft, die Baustellen und Staus so geschickt zu umfahren.

Schlussendlich kommen wir kurz vor Mittag im Kinderdorf an. Nach einem herzlichen Empfang samt Kaffeezeremonie machen wir uns daran, einen geeigneten Drehort für unsere Interviews zu finden. Das SOS-Kinderdorf in Addis Abeba besteht aus 15 Familienhäusern in denen jeweils eine Mutter bis zu zehn Kinder betreut. Nach einem Rundgang durch das Dorf entscheiden wir uns, in dem Wohnzimmer des Hauses zu drehen, in dem wir so freundlich empfangen wurden.IMGP6416_Kaffe_Snacks_Tomaso_SOS-Addis

Während die Kinder zu Mittag essen richten wir das Set ein: Wir suchen uns einen Platz in der Nähe des Fensters, weil da das Licht am besten ist, bauen die Kamera und die Ton-Technik auf, die ersten Probeaufnahmen entstehen.
Nachdem die Kinder vom Essen zurück sind stellen wir uns und unser Projekt vor: Wer sind wir, was machen wir, woher kommen wir. Am Anfang sind die zehn Kids, die mitmachen werden, noch etwas schüchtern doch das ist schnell vorbei. Dann geht’s los mit den Aufnahmen: Wir interviewen die Kinder einzeln. Von Scheu vor uns oder der Kamera – keine Spur. Wir spielen auf dem Laptop die Fragen der Kinder aus Deutschland vor. Unser Dolmetscher Tomasin übersetzt sie ins Amharische, das ist die Muttersprache der Kinder. Die Antworten der Kids übersetzt er dann wiederum für uns zurück ins Englische.

Tomaso mit Kids

Aus den Antworten werden nicht nur die Kinder in Deutschland lernen können, sondern auch wir erfahren das eine oder andere Überraschende: So gibt es im Amharischen keine Groß- und Kleinschreibung und viele der befragten Kinder lieben Pizza sowie Nudeln mit Tomatensauce. Auf die Frage, was äthiopische Kinder im Winter anziehen, erhalten wir Antworten wie „Sandalen und T-Shirt“. Nach einigen Rückfragen erfahren wir, dass in Äthiopien der Sommer die kalte Jahreszeit ist. Es geht sogar so weit, dass im Amharischen nur ein Wort für „kalt“ und „Sommer“ existiert. Am Abend haben wir alle Aufnahmen im Kasten und freuen uns auf den nächsten Tag. Dann kehren wir mit den Micras zurück zu den Kindern. Als Dankeschön für die vielen tollen Antworten bekommt jedes Kind ein Trikot des Handballvereins Taufkirchen (Ein herzliches Dankeschön an Frau Maier von der Grundschule Deisenhofen und den Verein für die großzügige Spende!) und ein Geschenk von Nissan (Auch hier ein herzliches Dankeschön an die Firma Nissan für ihre Spende!). Trikots, Teddies und Stifte kommen bei den Kindern super an. Noch größer ist die Freude als wir zu einem gemeinsamen Fußballspiel aufbrechen bei dem uns die Kids ganz schön einheizen.

IMG_2976Kurz vor der Abfahrt unterschreibt dann noch der Direktor des Dorfes auf den Autos – als Erinnerung für uns. Auch die Kinder diktieren ihm ihre Wünsche für uns aufs Auto: Eine gute und sichere Fahrt. Vor allem der weißen Micra soll ganz viel Kraft haben. Mit so viel positiver Energie machen wir uns auf den Weg zu unserem zweiten SOS-Kinderdorf nach Kenia „It’ s the SOS Village – Ein besonderer Ort für besondere Dreharbeiten“ – die Station davor war Die Kleine Pyramide in Luxor.IMGP6764_Direktor_Unterschrift_SOS_Addis

 

 

An dieser Stelle noch einmal ein herzliches Dankeschön an alle Beteiligten im SOS Kinderdorf in Addis Abeba für die Unterstützung und vor allem für die Gastfreundschaft! Nur mit Ihrer/eurer Hilfe und Offenheit ist dieses Projekt möglich – Danke!