Unsere „Mission Harare“ liefert viele lustige, interessante, dramatische Geschichten. Bereits der Start in Kapstadt verlief stotternd, denn eine Reperatur unseres Getriebes (der 5.Gang zickt), blieb erfolglos. Dabei haben wir mit Freddie den Top-Getriebeexperten der Stadt am Start – ohne passende Ersatzteile kann der aber auch nicht weiterhelfen. Dafür lädt er uns ein, zum Abendessen mit seiner Frau, beiden Töchtern und einem Freund aus Lesotho. Anschließend wälzen wir Freddies Fotoalben, am auffälligsten aber, war gleich ein Bild zweier Radprofis an der Wand und das Bianchi-Rennrad neben dem Schreibtisch…
…das Bild an der Wand zeigt Andreas Klöden, den ehemaligen deutschen Radprofi und Tour de France Zweitplatzierten – neben ihm steht ein dunkelhäutiger Radprofi. Denn, wie sich herausstellt, war Freddie selbst, bevor er zum Getriebespezialisten wurde, der allererste schwarz-afrikanische Profi-Radrennfahrer! Mit Stationen in der Schweiz und den Niederlanden, war er damals viel herumgekommen. Beim Blättern durch die Familienalben kommt uns auch ein von Jacques Rogge -in seiner Funktion als Präsident des IOC, des Internationalen Olympischen Komitees- unterschriebenes Dokument unter: Es ist der Trainerschein von Freddie, der seine Befähigung als Mentor für Nachwuchsprofis unterstreicht. Der Mann neben Klöden übrigens, ist Jayde Julius, ein Schützling von Freddie, der seinerseits dabei ist ins Profi-Radrenngeschehen einzugreifen. Nun trainiert und sponsert er also selbst Nachwuchssportler am Kap, wenn nicht gerade zwei deutsche Kleinwagenpiloten mit Getriebeproblemen auf der Matte stehen.
Tja, und unser Getriebe? Momentan unreparierbar. Der Main-Shaft / die Hauptwelle ist angeknabbert und sorgt für Spiel, speziell am 5.Gang – da helfen auch neue Lager und Synchronringe wenig. Also baut Freddie das Getriebe wieder zusammen und wir können -unverändert- den 5.Gang nicht benutzen, aber das kennen wir ja schon. Geld will Freddie für seinen Service übrigens nicht von uns, stattdessen lädt er uns -wie gesagt- zum Abendessen ein. 😉